Freitag, 2. Dezember 2011

Zur Klimakonferenz in Durban

Die Medien begegnen der aktuell laufenden Konferenz entweder mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit, oder aber mit dem Optimismus, es werde sich durch Technik und internationalen Druck "zum Guten" wenden. Ich frage mich aber, ob sich dem Klimawandel umfassend durch Technik begegnen lässt, ob wir uneingeschränkt mit CO2-Einsparungen und neuen Erfindungen (Stichwort: Geo-Engineering) eine Erhaltung unseres Lebensstils erreichen können. Dazu kommen noch die aufstrebenden Mittelschichten der Entwicklungsländer, die es nach ähnlichem Luxus, wie dem den z.B. Europäer genießen, verlangt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir gleichzeitig dieses Streben, alle Begleitprobleme des Klimawandels und den Schwund fossiler Ressourcen unter einen Hut bekommen. Wenn wir in größeren zeitlichen Abschnitten denken, sagen wir 500 Jahre, so werden wir eine Verringerung unseres Lebensstils zwangsläufig hinnehmen müssen. Auch all die schöne Technik, die den Klimawandel bekämpfen könnte, wird aus endlichen Ressourcen hergestellt, auch ein radikal verringerter Ausstoß klimaerwärmender Gase ist ein Ausstoß. Wir müssen also auch darüber nachzudenken, wie wir auf lange Zeit gesehen leben wollen und werden, nebst der Frage, wie wir auf kurze Sicht die desaströse Klimaerwärmung und Umweltzerstörung eindämmen können.

Wie aber könnte dieser "verringerte Lebensstil"aussehen? Vieles, was wir heute als selbstverständlich hinnehmen, wird Luxus werden. Fernreisen, aus aller Welt jederzeit verfügbare Produkte, erschwinglicher Hightech, nur durch finanzielle Mittel eingeschränkter Konsum, mithin ein Großteil der Errungenschaften der industriellen Revolution und der Globalisierung. Wenn diese "Luxurisierung" aber über Preissteigerungen geschieht, so wird das Ausmaß der sozialen Ungerechtigkeit ins Unermessliche steigen. Wie dem zu begegnen ist, bin ich mir (noch) nicht sicher.

Es scheint aber sinnvoll, die allgemeinen technischen Errungenschaften in der beschriebenen Zukunft vorrangig in den zentralen Bereichen Medizin und Bildung anzuwenden. Damit vermeiden wir zum einen Krankheiten und ein gutes Stück Leid, zum anderen bewahren wir eine differenzierte und offene Weltsicht.

Was meinen Sie dazu? Wie könnte die Menschheit in ferner Zukunft leben? Müssen wir uns darum überhaupt kümmern?

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